Energiepreise und die Erneuerbaren Immer wieder tauchen in den Tageszeitungen Leserbriefe zum Thema Energiekosten auf, in denen behauptet wird, die Windenergie sei Schuld an der Strompreiserhöhung. Damit verbunden sei ein verstärkter Arbeitsplatzabbau - zum Beispiel bei den Aluwerken in Hamburg. Infoblatt des BEE: Jobmotor Erneuerbare Energien (pdf-download 100kB)Wer sich die aktuellen Zahlen genauer anschaut, kann schnell zum Ergebnis kommen, dass im Gegenteil die Erneuerbaren Energien Kosten stabilisieren helfen und eine große Chance für den Arbeitsmarkt bieten. Der Neubau großer Kohlekraftwerke würde dagegen - bei nur geringen Arbeitsplatzeffekten - schon heute eine Explosion der Stromkosten mit sich bringen - von der Atomkraft mit ihren gewaltigen Folgekosten mal ganz zu schweigen. Innerhalb eines Jahres stieg der Marktpreis für Kohle um 30%, der für Öl um 40%. Das hat Folgen für die Stromkosten. Wenn zusätzlich die "externen Kosten" betrachtet werden - also das, was der Staat heute schon dazuzahlt, ist die Entwicklung noch offensichtlicher: Stromerzeugung, Netzentgelt, Vertrieb und Messkosten machen aktuell 63 Prozent der Stromrechnung aus. Gut zwei Drittel des Strompreises liegen also in den Händen der Konzerne. Der Aufschlag für Strom aus erneuerbaren Energien hingegen hat gerade mal einen Anteil von 2,8 Prozent. Während der Preis für eine Kilowattstunde in 2005 um ein Cent auf 19,6 Cent stieg, erhöhte sich der Anteil für die erneuerbaren Energien lediglich um 0,07 Cent auf 0,54 Cent. Studie des BEE zu EEG-Mehrkosten (pdf-download 130 kB)Dabei liegt der Strompreis am Spotmarkt aktuell bei 5,7 ct/kWh (nicht mehr 2,5 wie im Sondervertrag der Hamburger Aluwerke...) - die Windkraft erzeugt heute bereits Strom für 5,5 ct/kWh (Küste) bzw. 8,7 ct/kWh (Binnenland). Selbst der "teure" Solarstrom wird im Verhältnis zu Kohle und Atomkraft nur mit lächerlichen Beträgen subventioniert, wie die folgende Grafik zeigt (Quelle: Wagner & Co Solartechnik) Die Erneuerbaren schaffen weltweit neue Arbeitsplätze - das wird anhand aktueller Studien offenbar. Obwohl im Energiesektor traditionell seit Jahren abgebaut wurde, gibt es heute in Deutschland bereits 130.000 neue Beschäftigte im Bereich Erneuerbare Energien. Wir sollten uns also nicht von der Propaganda einiger Energiekonzerne blenden lassen, die den Umschwung immer noch nicht wahrhaben wollen... Studie des BEE zu Beschäftigungseffekten (pdf-download 38kB)Quellen: |