Energie aus Biomasse - Holz und Stroh regional nutzen |
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Einen großen Anteil am "Kuchen" zur Energieversorgung hat der "Schlafende Riese" Biomasse. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg können 24 % der Gesamtenergiebedarfs (1,5 TWh pro Jahr, siehe Modellregion) aus Biomasse gewonnen werden. Auch auf ganz Deutschland bezogen gibt es riesige Potentiale, Energie aus Nachwachsenden Rohstoffen zu beziehen. Eine stärkere Nutzung verringert die CO2-Emissionen und erschließt gleichzeitig neue Wirtschaftsfelder - vor allem für Land- und Fortstwirtschaft. In Süddeutschland sind solche Projekte schon weit besser vorangekommen, als bei den "Nordlichtern". Der WendenEnergie e.V. hat deshalb Informationen zusammengetragen und eine Schulung zu Holzheizungstechnik entwickelt und unterstützt Initiativen in Richtung einer besseren Versorgung mit lokalen Energierohstoffen. |
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![]() Holzpellets-Zentralheizung |
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Holzpellets - komfortable und kostengünstige LösungDurch die permanent steigenden Ölpreise wird das Heizen mit Holzpellets immer attraktiver. Die kleinen Presslinge, die aus Sägemehl und Hobelspänen hergestellt werden, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.Holzpellets werden wie Heizöl per Tanklaster geliefert und automatisch im Heizkessel verarbeitet - der gleiche Komfort, wie mit Öl, aber preiswerter und umweltfreundlich! In 2005 wurden bundesweitca. 14.000 neue Anlagen installiert. Der Gesamtbestand liegt bei rund 40.000 Pelletheizkesseln in Deutschland. Pellets bleiben im Gegensatz zu Öl auch mittelfristig preisstabil, da bisher erst ca. 5% der verfügbaren Holzspäne zu Pellets verpresst werden. Aktuelle Preisentwicklung siehe Holz statt Öl |
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![]() Holzpellets mit Pressmatritze - einfache Technik zur Verarbeitung |
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Hackschnitzel - preiswerte Lösung für größere LeistungInteressanter für größere Heizungsanlagen sind Holzhackschnitzel - sie bieten fast den gleichen Komfort, aber zu deutlich günstigeren Preisen. Denn Hackschnitzel werden im einfachsten Fall ohne großen technischen Aufwand direkt im Wald aus Schwachholz gewonnen, das sonst bei der Durchforstung liegenbleibt. Allerdings ist die Anlagentechnik um einiges komplexer, als bei Pellets - deshalb erst ab ca. 50 kW lohnenswert, also z.B. für Landwirtschaft und Gewerbe. |
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![]() Schwachholz und Waldrestholz - bisher ungenutzt |
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Im Gartower Forst nutzt die Firma "Feuer & Holz" die Reste, um damit Holzheizungs-Zentralen in der näheren Umgebung zu versorgen. Robuste Holzkessel mit Leistungen ab ca. 100 kW können direkt das Holz aus dem Wald nutzen (Wassergehalt bis 45%), dazu ist jedoch zusätzlicher Aufwand zur Vortrocknung im Kessel nötig (Vorschubrost). | |
![]() Holzhackschnitzel im Gartower Forst |
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Kleinere Anlagen bzw. technisch einfacher aufgebaute Kessel benötigen trockene Hachschnitzel (max. 35% Wassergehalt). Dazu wird das Holz überdacht gelagert und dann bedarfsgerecht gehackt. Inzwischen gibt es erste Ansätze, die Abwärme von Biogasanlagen für Holztrocknung zu nutzen. Mit der wachsenden Logistik in der Region wird auch die Qualität der Holzbrennstoffe besser. | |
![]() Auch Holzhackschnitzel sind preisstabil, mehr Infos: C.A.R.M.E.N. |
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Traditionell gut genutzt und kostengünstig - Scheitholz.Im Wendland hat jeder zweite Haushalt eine Holzheizung - Tendenz steigend. In fast jeder Ortschaft gibt es Landwirte oder Privatleute, die Kaminholz anbieten. Dieser Energieträger wird auch langfristig die kostengünstigste Lösung sein. |
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So vorbildlich, wie auf den Fotos sieht es nicht überall aus. Leider wird das Holz oft noch in alten Anlagen mit schlechten Wirkungsgraden verheizt. Wenn zusätzlich der Wassergehalt zu hoch ist - 2 Jahre trockene Lagerung sind Voraussetzung für optimale Verbrennung - "räuchert" der Heizkessel die Umgebung zu. Damit die Nachbarn und die Energiekasse nicht unnötig leiden müssen, empfiehlt sich ein Holzvergaser-Kessel nach aktuellem Standard mit groß ausgelegtem Pufferspeicher. So wird die Energie aus dem Holz optimal genutzt. |
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![]() Strohballen am Feldrand |
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Auch mit Stroh-Rundballen lässt sich heizen - vorausgesetzt, es gibt genügend Platz für eine Heizzentrale und einen genügend hohen Wärmebedarf, denn die Technik hat natürlich auch ihre Größe. | |
Ein Stroh-Großballen enthält genügend Energie, um ein Niedrigenergie-Haus für 3 Wochen mit Wärme zu versorgen. Viele Landwirte setzen bereits darauf, aus den ungenutzten Großballen, die sonst am Feldrand verwittern und irgendwann untergepflügt werden. Aber auch schon Hotels (Foto nebenan) nutzen die Technik, um zukunftsfähig zu heizen. Die Kessel erfüllen die Abgasnormen für Gas-Brennwerttechnik. Die Firma Herlt aus Mecklenburg ist in ganz Deutschland mit dieser Technik bekannt. | ![]() Strohballenheizung der Fa. Herlt |
In Kürze sollen auf unserer Website Projektbeispiele aus der Region eingestellt werden - schauen Sie also einfach ab und zu mal vorbei... Weitere Infos telefonisch oder per Mail über: Kontakt... |